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Hermann Köhl  
   
 

* 15. IV. 1888, † 7. X. 1938

 
       
 

 

       

Der junge Köhl als Kadett

Der Atlantikflieger Hermann Köhl wird als eines von acht Kindern am 15.  April 1888 als Sohn des damaligen Königlich Bayerischen Leutnants Wilhelm Köhl in Neu-Ulm geboren. Seine Mutter stammt aus Pfaffenhofen, wo auch die Großeltern leben, in den Ferien ist Hermann Köhl dort oft zu Gast. Die Schule ist nicht seine Sache und die Aussicht statt einer Offizierslaufbahn ein Handwerk erlernen zu müssen, erleichtert das leben des jungen Hermann nicht. 1901, Hermann ist gerade 13 Jahre alt, zeichnete sich ab, dass er das Klassenziel wiedereinmal nicht erreichen wird, nur eine Regelung, die auch Privatschüler zur Aufnahmeprüfung ins Kadettenkorps zuläßt, kann ihn retten. Vom Luitpolt-Gymnasium erhält der junge Köhl ein wenig erfreuliches Abgangszeugnis und ein tüchtiger Abiturient gibt ihm Nachhilfeunterricht. Wiedererwartend besteht Köhl die schriftliche und mündliche Prüfung und wird ins Königlich Bayerische Kadettenkorps aufgenommen. Doch sein Glück wärte nicht lange, aufgrund einiger Verfehlungen, die im zivilen Leben als harmlose Jungenstreiche abgetan worden wären, wird sein Vater gebeten ihn von der Kadettenanstalt zu nehmen, ansonsten würde er „relegiert“ werden. Seine weiteren Stationen sind Schulen in Nürnberg und in Augsburg und da besteht er das Abitur doch noch.

Pionier-Leutnant Köhl

 
Eine Offizierskarriere in Bayern ist Hermann Köhl nach diesem Vorleben nicht mehr möglich, also geht er ins benachbarte Ausland ins Königreich Württemberg und tritt als zukünftiger Fahnenjunker ins Königlich Württem- bergische Pionier-Bataillon Nr. 13 ein.
 
Gleich zu Beginn des 1. Weltkriegs erleidet Köhl an der Front eine schwere Beinverletzung, die ihn auf längere Zeit Felddienstuntauglich macht, die Angst nicht mehr rechtzeitig zum Sieg wieder im Felde zu sein, bewegt ihn nach einer anderen Verwendung bei der Truppe nachzusuchen, er meldet sich zur rasch wachsenden Fliegertruppe.
Er dient in der Feldflieger-Abteilung 41, wird ab November 1916 Staffelführer in der Kampfstaffel 22 und nach seiner Ernennung zum Hauptmann wird er Komandeur des Bombengeschwaders 7. Im Mai 1918 gerät er in französische Gefangenschaft, aus der er Spektakulär entfliehen kann.
Unter anderem wird Köhl der württembergische Militär-Verdienst-Orden und der preußische Pour-le-Mérite verliehen.
Nach dem Krieg wird Hermann Köhl kurzzeitig Polizeiflieger und kehrt danach für einige Jahre zum Militär zurück. 1925 wechselt er zur Zivil- luftfahrt und findet 1926 Anstellung bei der neu gegründeten Luft Hansa als Nachtflugleiter.

Hermann Köhl als Angehöriger
der Fliegertruppe. Auch als
Flieger trägt er die Pionier-
Uniform seines Stamm-Bataillons

Am 12. April 1928 überquert Hermann Köhl gemeinsam mit James C. Fitzmaurice nach 37 Stunden Flugzeit mit seinem Flugzeug „Bremen“ als Erster den Atlantik in Ost - Westrichtung. Am 25. August 1928 wird der Pionier-Hauptmann A.D. Ehrenbürger der Stadt Neu-Ulm.

Generalleutnant a.D. Exzellenz
Wilhelm Köhl, der Vater des
Atlantikfliegers, feiert 1928
50 jähriges Militärjubiläum

 
Am 7. Oktober 1938 stirbt Dr. Ing. h. c. Hermann Köhl in München und wird in seinem Geburtsort Pfaffenhofen bei Neu-Ulm beigesetzt.
 

Hermann Köhl wird 1928 vom
Neu-Ulmer OB Nuißl empfangen

Köhl wird 1928 in Neu-Ulm von
Reichswehr-Offizieren gefeiert

Hermann Köhl fliegt mit seiner
Maschine übers Ulmer Münster

Hermann Köhl um 1930
     

Reiseausweis des Heimkehrers
Köhl vom 18. September 1919

Am Grab von Hermann Köhl in Pfaffenhofen bei Neu-Ulm
anlässlich der „Hermann-Köhl-Festtage“ im April 2008

1932 erscheinen Köhls
Erinnerungen in Buchform

     
 
Mehr Bilder zu den „Hermann-Köhl-Festtagen“ finden Sie hier
 
     
     

© Christian Gollmar 2007 - 2010